Das symbolische Spiel ist ein wichtiger Meilenstein im Spiel von Kleinkindern. Es ist ein natürlicher Prozess, der für die gesunde Entwicklung eines Kindes entscheidend ist.
Im Folgenden erfahren Sie, was alle Eltern über diese Art des Spiels wissen sollten und wie Sie es zu Hause fördern und den faszinierenden Prozess vor Ihren Augen beobachten können.
Was ist symbolisches Spiel?
Symbolisches Spiel ist eine Art des Spiels, bei dem Kleinkinder ein Objekt oder Spielzeug verwenden, um etwas anderes darzustellen.
Definitionsgemäß handelt es sich beim symbolischen Spiel um ein „vorgetäuschtes Spiel“ mit Objekten oder Spielzeugen, die Symbole für andere Objekte sind, die das Kind als Teil des vorgetäuschten Szenarios benötigt.
Vorgetäuschtes Spiel ist vergleichbar mit Fantasie, Vorstellungskraft, dramatischem Spiel oder Verkleidungsspiel.
Was ist der Unterschied zwischen symbolischem Spiel und vorgetäuschtem Spiel?
Bei der Betrachtung von symbolischem Spiel und vorgetäuschtem Spiel verwenden einige Theoretiker den Begriff vorgetäuschtes Spiel, um symbolisches Spiel und funktionales Spiel gemeinsam zu beschreiben, obwohl sie ähnlich sind.
Funktionales Spiel ist präsymbolisch und bezieht sich darauf, dass ein Kind einen Gegenstand auf angemessene und konventionelle Weise benutzt.
Ein Kind, das beispielsweise ein Spielzeugtelefon in die Hand nimmt, es an sein Ohr hält und damit plappert, spielt funktional, während ein Kind, das einen Klotz oder ein anderes Objekt in die Hand nimmt und es an sein Ohr hält, zum symbolischen Spiel übergegangen ist.
Die meisten sind sich einig, dass symbolisches Spiel vorliegt, wenn ein Gegenstand eindeutig für einen anderen Gegenstand steht. Dies gilt auch, wenn ein Kind so tut, als sei ein abwesendes Objekt vorhanden (z. B. wenn es vorgibt, ein Telefon zu halten, aber nichts in der Hand hat).
Wann entsteht symbolisches Spiel?
Das funktionale oder präsymbolische Spiel entwickelt sich in der Regel gegen Ende des ersten Lebensjahres, im Alter von 8 bis 11 Monaten.
Die erste Phase des symbolischen Spiels bei Kindern beginnt dann mit etwa 11-12 Monaten. Ab dem Alter von zwei Jahren wird es immer intensiver und fortgeschrittener. [Quelle]
Piaget und das symbolische Spiel
In der kindlichen Entwicklung ist das symbolische Spiel von entscheidender Bedeutung, insbesondere für die kognitive (intellektuelle) Entwicklung des Kindes.
Jean Piaget teilte die kognitive Entwicklung eines Kindes in vier Perioden oder Stadien ein, je nach Alter.
Hier ein kurzer Überblick über die einzelnen Phasen.
Die sensomotorische Phase (ab der Geburt)
Das Kind geht von reflexartigen Handlungen zu praktischen Handlungen über, wobei es seine Sinne und seine Motorik (Bewegung) einsetzt. Es hat eine gewisse Kontrolle über seine Umwelt.
Die präoperative Phase (ab 2 Jahren)
In dieser Phase entwickelt das Kind die Fähigkeit, Dinge geistig oder symbolisch darzustellen. In dieser Zeit entstehen symbolische Spiele und Zeichnungen.
Die konkret-operationale Phase (ab 7 Jahren)
Das Kind entwickelt ein kohärentes kognitives System und ist zu Denkprozessen fähig, die reversibel sind.
Kinder sind in der Lage, Kategorien, Klassifizierungen und Hierarchien in Gruppen wahrzunehmen. Das Denken ist auf reale und konkrete Dinge beschränkt.
Die formale, operative Phase (ab 11 Jahren)
Das Kind kann formale Denkprozesse ausführen, z. B. abstrakt oder logisch denken und Schlussfolgerungen ziehen. Das Kind kann Möglichkeiten und Hypothesen verstehen. Das Denken ist nicht mehr an konkrete Dinge gebunden.
Wie Sie sehen, befinden sich Kleinkinder und Vorschulkinder in der präoperativen Phase und lernen daher durch symbolisches Spiel.
Hier ist ein Video, in dem die einzelnen Phasen erklärt werden, mit vielen Beispielen aus dem wirklichen Leben, damit Sie deutlich sehen können, wie sich das Denken Ihres Kindes entwickelt.